Die Festung Castelvecchio von Verona

Die Festung Castelvecchio von Verona

Öffnungszeiten und Eintrittspreise

Montags von 13.30 Uhr - 19.30 Uhr
Dienstags bis Sonntags von 8.30 Uhr - 19.30 Uhr

Erwachsende: 6.00 € pro Person
Gruppen ( ab 15 Personen) : 4.50 € pro Person
Senioren ( ab 60 Jahre ) : 4.50 € pro Person
Studenten und Schüler nur mit Schüler oder Studentenkarte ( 14 - 30 Jahre) : 4.50 € pro Person
Kombi - Ticket Museum Castelvecchio und Maffei - Museum: 7.00 € pro Person
Kombi - Ticket ermässigt Museum Castelvecchio und Maffei - Museum: 5.00 € pro Person
Jeden ersten Sonntag der Monate Oktober - Mai: 1 € pro Person

Bitte beachten Sie, der letzte Einlass ist immer 45 Minuten vor Schliessung der Stadtfestung und des Museums Castelvecchio.
Der Preis der Eintrittskarte in das Museum Castelvecchio kann sich je nach Art der Ausstellung ändern.

Barrierefreiheit: Teilweise zugänglich für Rollstuhlfahrer zusammen mit einer Begleitperson

Der Innenbereich der Stadtfestung Castelvecchio von Verona.

Die Geschichte der Stadtfestung Castelvecchio

Die riesige und beeindruckende Stadtfestung Castelvecchio von Verona war neben dem Palazzo dei Signori, eine Residenz des Skaligerfürsten Cangrande II. Die Festung bot der Herrscher - Familie von Verona, gerade in kriegerischen Zeiten oder bei Aufständen der eigenen Bevölkerung einen sicheren Zufluchtsort. Cangrande der II liess die Festungsanlage, die hauptsächlich zur Verteidigung diente von 1354 - 1356 bauen. Zeitgleich wurde auch die Brücke Ponte Scaligero gebaut. Sie war nur über die Innenseite der Festungsanlage erreichbar und bot einen Fluchtweg über den Fluss Etsch in Richtung Norden. Dieser führte in die Gärten und Ländereien des Fürsten, die bis weit in die Höhenzüge der Lessinia reichten.

Die Brücke, Ponte Scaligero von Verona.

Ursprünglich hiess die Festung Castello di San Martino in Aquaro, wegen der Kapelle, die sich in der Festungsanlage befand. Die Überreste dieser kleinen Kapelle sind heute noch in der Stadtfestung Castelvecchio sichtbar. Nach dem Niedergang des della Scala - Clans und der Machtergreifung durch die Visconti - Familie 1387 wurde die Stadtfestung von Verona in Castelvecchio umbenannt. Der Grund war, das man die neugebauten Schlösser der Viscontis, wie die Burg San Piedro und die Schlossanlage San Felice ( diese befindet sich 15 Autominuten von Verona entfernt ) namentlich von der Stadtfestung unterscheiden konnte.

Die Aussenmauer mit Zinnen der Stadtfestung Castelvecchio von Verona.

Die 17 Jahre dauernde Besetzung durch Napoleons Truppen war für die Festung Castelvecchio traumatisch. Die französischen Besatzer zerstörten und veränderten die Struktur der Anlage tiefgreifend. Um sich gegen die herannahenden Österreicher besser verteidigen zukönnen, wurden die Zinnen der Burgmauer verstärkt und die Türme erhöht. Auch wurde die Festung teilweise geplündert. Sie schickten wertvolle Kunstschätze wie Büsten, Porträts oder Gemälde, die sich bis dahin in der Festung Castelvecchio befanden nach Paris. Hauptsächlich waren es Werke von Künstlern aus dem Mittelalter, so zum Beispiel von Andrea Mantegna, Tiziano ( Tizian ) Vecellio oder Paolo Veronese. 1943 fand im grossen Saal der Festung Castelvecchio der Schauprozess gegen Galeazzo Ciano wegen Hochverrats statt. Er war der Schwiegersohn des faschistischen Diktators Benito Mussolini. Der Prozess endete mit dem Todesurteil gegen den Angeklagten. Dieses Urteil wurde am darauffolgendem Tag, am 11. Januar 1945, im naheliegenden Militärfort San Procolo vollstreckt.

Der grosse Saal der Stadtfestung Castelvecchio von Verona.

Auch der zweite Weltkrieg hinterliess seine Spuren. Im April 1945 wurde die Stadt Verona von den Alliierten schwer bomardiert. Die sich daraufhin zurückziehenden deutschen Truppen, sprengten bei ihrem Abzug den gesamten Ostflügel der Festung Castelvecchio und die Brücke Ponte Scaligero. Beides wurde nach dem Krieg, in den Jahren von 1948 - 1951 unter Leitung des Architekten und Superindentanten von Verona, Piero Gazzola wieder aufgebaut. Piero Gazzola widmete sich bis zu seinem Tod 1979, der Restaurierung der Kunstgüter Veronas und dem Wiederaufbau, der im Krieg zerstörten historischen Gebäude.

Die lebensgrosse Figur des Scaligerfürsten Cangrande della Scala in der Stadtfestung Castelvecchio von Verona.

Das Museum Castelvecchio

1923 trat die italienische Regierung die Nutzungsrechte der Festung Castelveccio an die Stadt Verona ab. Mit diesem Verkauf wurde das Ende der Festung als Militärkaserne besiegelt. Schon seit Beginn der faschistischen Diktatur 1922, war Verona einer der Städte in Italien, wo am meisten in die Sanierung der Altstadt investiert wurde. Dabei entstanden viele neue Museen und darunter auch das Museum Castelvecchio. 1923 wurde der junge Architekt der Baubehörde von Verona,Ferdinando Forlati mit der Restaurierung der Festung Castelvecchio beauftragt. Die komplexen Arbeiten dauerten zwei Jahre, von 1924 - 1926. Die gesamte Anlage war durch die militärische Nutzung komplett entstellt worden. Um den einstigen Glanz und Ruhm der Herren Veronas wieder aufleben zulassen, wurden die Türme, Gehwege und die Zinnen der Burgmauer wieder in ihren Originalzustand gebracht. Die Fassaden der ehemaligen Kaserne wurden radikal verändert. Der nördliche Teil der Kasernenfassade wurde mit gotischen Fenstern und Portalen versehen. Der östliche Teil der Kasernenfassade erhielt Renaissance - Elemente von Gebäuden der Stadt, die bei dem Hochwasser im September 1882 zerstört wurden. Die Innenräume des Museum Castelvecchio sind im Stil des Mittelalters gehalten und vervollständigen die heute noch erhaltenen Originalfresken. Am Ende der Restaurierung 1926, wurde die städtische Kunstsammlung vom Palazzo Pompei ( heute das Museum für Naturgeschichte ) in das neu entstandene Museum Castelvecchio verlegt.

Blick von der Aussenmauer der Festung Castelvecchio auf die Stadt Verona.

Die Ausstellung im Museum Castelvecchio zeigt hauptsächlich Werke die von Künstlern, aus der frühchristlichen Zeit bis zum 18. Jahrhundert stammen. Darunter befinden sich viele Skulpturen, Reliefs und Inschriften aus dem Frühmittelalter und der Römerzeit. Auch sind verschiedene Waffen aus dem 14. bis zum 18. Jahrhundert und die lebensgrosse Reiterstatue des Skaligerfürsten Cangrande I zu sehen.